Der Begründer der Chiropraktik war D. D. Palmer (1845-1913), ein US-Amerikaner. Er selbst beschrieb seine Methode folgendermaßen:
„Die Grundprinzipien der Chiropraktik sind nicht neu. Ich beanspruche dennoch, der Erste zu sein, der einen verschobenen Wirbel unter Verwendung der Dorn- und Querfortsätze als Hebel benutzt, wodurch der ausgerenkte Wirbel wieder seine normale Position erlangt. Von dieser Grundtatsache ausgehend, wurde eine Wissenschaft geschaffen, die dazu bestimmt ist, die Theorie und Praxis der Heilkunst zu revolutionieren.“
Palmer gründete eine Schule und verbreitete so seine Behandlungsmethode. Heute ist die Chiropraktik vor allem in den Vereinigten Staaten weit verbreitet. Chiropraktiker absolvieren ein anspruchsvolles mehrjähriges Studium und arbeiten in Krankenhäusern und Arztpraxen Hand in Hand mit Ärzten.
In der Chiropraktik existieren mehrere grundlegende Behandlungstechniken:
Die Adjustierung wird durch speziell erlernte Handgriffe erreicht. Sie hat das Ziel, in der Chiropraktik so bezeichnete Subluxationen an der Wirbelsäule (an den Zygapophysialgelenken) wieder aufzuheben und damit den Druck auf die Spinalnerven (lateral) oder das Rückenmark (medial) zu beseitigen. Gelingt dies, dann verschwinden die Schmerzen in kurzer Zeit, z. B. bei einer Ischialgie (Ischiasreizung).
Bei der Traktion werden die Gelenkpartner durch Zug voneinander entfernt. Dies führt unter anderem zu Druckminderung, Entlastung und Schmerzlinderung. Außerdem verbessert sich durch die Dehnung der Bänder und der Gelenkkapsel die Beweglichkeit.
Um das verlorengegangene Gelenkspiel, und somit auch die Beweglichkeit, wiederherzustellen, werden die Gelenkanteile parallel gegeneinander bewegt.
Durch Dehn- und Entspannungstechniken soll die Muskulatur so verlängert werden, dass sie sich dem neugewonnenen Gelenkspiel anpasst.
Unter Ausnutzung von Nervenreflexen solle die Spannung der Muskulatur und die Schmerzwahrnehmung beeinflusst werden. Mittels Reflextherapien könne auch auf das zentrale Nervensystem eingewirkt werden, z. B. auf das vegetative Nervensystem und auch auf kognitive Bereiche.
Die Tierchiropraktik entwickelte sich in den 1970er Jahren. Seit Anfang der 2000er Jahre existieren entsprechende Schulen, die ausschließlich Tierärzte und Humanchiropraktoren ausbilden. Nur sie verfügen über die entsprechenden Kenntnisse in Anatomie, Pathologie und Physiologie.
Der Begründer der Osteopathie war ein US-Amerikaner: Andrew Taylor Still (1828-1917).
Zu Stills grundlegenden Annahmen gehören, dass der Körper als Funktionseinheit betrachtet werde, die grundsätzlich zur Selbstregulierung fähig sei, dass sämtliche Körperfunktionen von der Versorgung durch das Nerven- und Gefäßsystem abhängen und dass eine Heilung nur durch die Förderung der Selbstheilungskräfte des Körpers möglich sei. Auf abstrakter Ebene sind manche seiner Postulate durchaus kompatibel mit heutigem naturwissenschaftlichem Denken. So ist es auch möglich, Stills ursprüngliche Annahmen im Sinne allgemeiner Grundprinzipien und nicht als eigenständiges Gedankengebäude zu verstehen
Still hat in seinen Publikationen die Grundlagen der „osteopathischen Theorie“ formuliert. Danach wirken sich Störungen in einem Bereich der „Funktionseinheit Körper“ auch auf andere Bereiche aus. Durch die Behandlung des Knochengerüstes und des Bewegungsapparats sollen sich daher Störungen des Organismus beheben lassen.
Nach Still hängen alle Körperfunktionen von der Versorgung durch das Gefäß- und Nervensystem ab. Arterienverkalkung, blockierte Gelenke oder verspannte Muskeln können die Versorgung des Körpers durch den Blutkreislauf und das Lymphsystem behindern. Bei Störungen der Versorgung wird der Körper laut Still versuchen, dies zu kompensieren. Der Osteopath kann nach seiner Theorie mit den Händen die Grundspannung von Muskeln, Knochen und Gelenken feststellen und so Symptome erkennen. Nach Auffassung Stills heilt sich der Körper bei Störungen grundsätzlich selbst, und es ist nicht möglich, ihn von außen zu heilen. Diese Ausschließlichkeit mag überholt sein, die Förderung der Selbstheilungskräfte ist jedoch ein bewährter Ansatz der Osteopathie.
Allgemein gehen Osteopathen davon aus, dass eine perfekte Ausrichtung des muskuloskelettalen Systems Hindernisse in Blut- und Lymphgefäßen eliminiert und so zu einem optimalen Gesundheitszustand führt. Zum Erreichen der idealen Ausrichtung wurde eine Reihe manipulativer Techniken entwickelt ein Therapeut arbeitet mit drückenden oder ziehenden Bewegungen an Gelenken, Bindegewebe und Muskeln des ganzen Körpers.
Die Tierosteopathie wird in Deutschland in verschiedenen Instituten gelehrt, die über sehr unterschiedliche Qualitätsstandards und Zugangsvoraussetzungen verfügen. Es existiert in Deutschland keine staatliche Regelung, der Begriff ist nicht geschützt.